Von der Herkunft zur Hinkunft - für mich ist das "wohin" prägend und entscheidend dafür, wer wir sind und werden. Und damit für mich auch die wesentliche Frage.
Schön und gut, aber dafür brauchen wir doch eine detaillierte Analyse des "woher" und eine tiefgreifende Problemanalyse in der Vergangenheit, um die Gründe zu erforschen! Oder? Meine Arbeit basiert auf hypnosystemischen Ansätzen und den Erkenntnissen der Hirnforschung. Dazu gehört eine wesentliche Erkenntnis: Erleben wird jede Sekunde von Innen heraus neu erzeugt. Und Erleben basiert auf Erlebnisnetzwerken, von denen wir alle eine riesige Anzahl in unseren Erlebnisrepertoire gespeichert haben. (Hebbsches Gesetz: Zellen die zusammen feuern vernetzten sich, und wenn sie vernetzt sind feuern sie zusammen) Bereits ein kleine Unterschiedsbildung in den Netzwerken kann unser Erleben wesentlich verändern. Interventionen dieser Ebene sind oft hochwirksam und setzen kein Verständnis der "Herkunft" oder Entstehung voraus. Daher fokussiert sich meine Arbeit auf die Bildung von Unterschieden und die Betrachtung der Auswirkungen, Auswirkunge und nochmal Auswirkungen. Die Frage "Macht es einen Unterscied für dich, wenn..." wird dir in der Arbeit mit mir regelmäßig begegnen.
Zukunft zu gestalten bedeutet für mich auch die Landkarte der Möglichkeiten zu beleuchten, deine Weg darin zu finden und losgehen. Unterwegs bauen wir immer wieder Wegpunkte ein, an denen du dir bewusst Zeit nimmst und prüfst, ob die Richtung für dich stimmig ist oder es sich lohnen könnte den Kurs zu verändern. Beim Wandern hilft uns dabei Kompass, Karte und Marschzahl - und auch in uns haben wir alle hier bereits wertvolle Ressourcen zur Hand. Häufig mehr als wir zu Beginn bewusst erkennen.
Ressourcen? Wenn die zu genüge da wären, hätte ich mein sogenanntes Problem doch gar nicht! Nur weil du dir deiner Ressourcen und Kompetenzen nicht bewusst bist, heißt das noch lange nicht, dass diese nicht da sind. Daher ist ein wesentlicher Teil meiner Arbeit ein unermüdlicher Kompetenzdetektor. Gehen wir gemeinsam auf die Suche, finden wir häufig eine ganze Menge. Wie Kompetenzen, die schon da waren und im Unbewussten darauf warten, geweckt zu werden. Kompetenzen, die du von dir vielleicht noch gar nicht kanntest - und alte, in Vergessenheit geratene Bekannte.
Dabei gibt es keine Kompetenz ohne Bezug, daher ist die Kernfrage stets "Kompetenz bezogen auf was?" Und so hat sich schon so manches sogenanntes Unvermögen oder Inkompetenz in hoch kompetentes Verhalten verwandelt - bezogen auf ein nicht bewusst erlebtes Ziel oder als tapferer Verteidiger eines Bedürfnisses. So auch beispielsweise Burnout-Erleben und auch Ängste. Angst aus der Funktionsperspektive betrachtet ist eine wachmachende Kompetenz, die oft mit Urinstinken verknüpft ist. Diese Urinstinkte sind hochkompetent - bezogen auf den Tiger. In der heutigen Zeit wirken diese in manchen Kontexten für unsere Ziele allerdings ungünstig.
Leidvolles Erleben und sogenannten Inkompetenzen folgen dabei Mustern. Es gibt quasi Baupläne für sogenannte Probleme, Ängste und und und... Wenn Sie sich zum Beispiel mal eine gehörige Angst gönnen wollen, sollten Sie auf jeden Fall folgende Aspekte beisteuern:
- Bedrohliche Inhalte mit Zukunftsbezug (Morgen, übermorgen, ...)
- ein Gefühl von Hilflosigkeit
- ein Erleben mit starker Sogwirkung (stark assoziiert sein)
- das Gefühl einsam, allein und ausgeliefert zu sein
Fehlt eine Komponente, fällt das Kartenhaus zusammen. Wenn man den Bauplan einmal verstanden hat und die Logik verinnerlicht, bieten sich in diesen Mustern eine Vielzahl an Ansatzpunkten für Unterschiedsbildungen und damit Veränderung deines Erlebens. Weg von Angst, hin zu Verbundenheit, einem Erleben von Handlungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit.
Da die Hirnforschung eindrucksvoll gezeigt, dass unsere unbewussten Prozesse immer schneller und stärker sind, macht es durchaus Sinn sich damit zu beschäftigen. Wie erreichen wir unser Unbewusstes eigentlich und welche Sprache es spricht? Dabei wird deutlich: Sprache reicht nicht. Als besonders wirksam hat sich die Integration der Ansätze des Embodiments erwiesen. Wenn wir den Körper schonmal dabei haben, können wir ihn doch auch nutzen! Körperliche Interventionen wie die Problem-Lösegymnastik kann hierbei sehr bereichernde und erfrischend andere Impulse geben. Spätestens wenn du dich vor den Spiegel stellst und für 30 Sekunden traust beherzt zu lachen (und wenn su ganz mutig bist dabei zu hüpfen), wisrt du merken: Klingt albern, ist es auch - dafür wird es umso schwerer dabei gestresst zu sein.